- Elektroautos in der EU: Welches Land kauft die meisten?
Es hat Jahrzehnte gedauert, aber jetzt gelten Elektrofahrzeuge als große Hoffnung auf Mobilität. Die Umsatzwachstumsrate ist weltweit sehr unterschiedlich. Insbesondere die skandinavischen Länder gehen auf die Straße, wenn es um den Schutz der Umwelt geht. Aufgrund ihrer enormen Größe sind jedoch auch andere Länder starke Spieler auf dem globalen Markt für Elektrofahrzeuge.
In Europa verlassen sich die meisten Menschen, die ein neues Auto kaufen, immer noch auf den bewährten Verbrennungsmotor. In vielen Ländern wird nicht einmal eines von zwanzig neu angemeldeten Fahrzeugen mit Strom betrieben. Die Skandinavier sind eine Ausnahme.
Die Deutschen lieben Autos, aber wenn ein Auto mit einer Batterie betrieben wird, lässt die Begeisterung nach: Von allen Neuwagen, die 2019 in Deutschland verkauft wurden, waren nur 3 Prozent Elektrofahrzeuge oder Plug-in-Hybride, dh Autos mit elektrischem Antriebsstrang und Verbrennungsmotor. Während der Anteil elektronischer Fahrzeuge an Neuzulassungen in Deutschland besonders gering ist, ist er in Europa kaum höher. Es gibt jedoch einige Ausnahmen.
- Die meisten Elektrofahrzeuge werden in diesen Ländern verkauft
Neue Grenzwerte für Schadstoffe in Europa und China führen zu einer erhöhten Nachfrage nach Autos, die ausschließlich mit Strom betrieben werden. Experten gehen davon aus, dass in diesem Jahr 2,3 Millionen dieser umweltfreundlichen Fahrzeuge verkauft werden. Wo genau? Dies sind die weltweit größten Märkte für Elektrofahrzeuge:
- Kanada. Kanada nimmt in der Rangliste einen ehrenvollen Platz ein. In diesem nordamerikanischen Land leben nur 37 Millionen Menschen.
- Schweden. Beim Autokauf haben die Schweden ein klares Anliegen für die Umwelt.
- USA. Die Vereinigten Staaten waren traditionell die Heimat unersättlicher Straßenkreuzer. Aber auch hier gewinnt der Trend zu umweltfreundlicheren Autos allmählich an Stärke. Dank Tesla haben die USA einen bedeutenden Platz in der Weltrangliste eingenommen.
- Südkorea. Wie wir wissen, ist eine gute Ladeinfrastruktur für die Entwicklung der Elektromobilität unerlässlich. Kein Wunder also, dass es 2018 in China 111.000 Schnellladestationen gab. Dies ist ein Weltrekord. Aufgeschlüsselt auf das Straßennetz des extrem großen Reiches der Mitte bedeutet dies eine Ladestation alle 44 Kilometer. Ein anderes, wenn auch kleineres Land kann es noch besser: Südkorea verfügt über 3.910 Ladepunkte auf 110.714 km Straßennetz, was bedeutet, dass durchschnittlich alle 28,4 km ein Ladepunkt vorhanden ist. Zum Vergleich: In Frankreich gab es 2018 nur eine Ladestation pro 690,9 km. Glücklicherweise hat Frankreich jetzt seinen Durchschnitt eingeholt und auf derzeit 378,5 km gesenkt.
- Frankreich. Laut einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens OC&C erwägen 77% der Franzosen, beim nächsten Kauf eines Fahrzeugs auf ein Elektro- oder Hybridfahrzeug umzusteigen. Beim Kauf des aktuellen Autos haben nur 41% diese Option in Betracht gezogen, und am Ende haben es nur 7% getan. Dies ist das beste Ergebnis der fünf untersuchten Länder, nämlich China, USA, Großbritannien und Deutschland. Beweis, dass Elektrofahrzeuge in Frankreich eine glänzende Zukunft vor sich haben.
- Japan. Jeder, der jemals in Tokio war, war erstaunt über die saubere Luft und den geringen Verkehrslärm trotz der belebten Straßen. Grund: hohe Dichte an Elektrofahrzeugen. Allein im Jahr 2017 wurden in Japan 54.100 Elektrofahrzeuge verkauft. Aber Japan musste sich gegen Deutschland geschlagen geben.
- Deutschland. Elektroautos erobern die Straßen Deutschlands. In einem der Vorjahre wurden fast 60.000 dieser Fahrzeuge in Deutschland verkauft. Diese Verkaufszahlen sind jedoch nicht mit dem Europameister bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen vergleichbar.
- Norwegen. Norwegen ist eine Klasse für sich. Das skandinavische Land hat etwas mehr als fünf Millionen Einwohner. China hat die meisten Elektrofahrzeuge weltweit – 1,8 Millionen. In Bezug auf die Bevölkerungsdichte steht Norwegen jedoch an erster Stelle. Dieses Land hat 31 Elektrofahrzeuge pro 1000 Einwohner (Daten für 2019), verglichen mit 1,26 pro 1000 in China. Es muss gesagt werden, dass die norwegische Regierung alles tut, um ihre Mitbürger von Elektromobilität zu überzeugen. Batteriebetriebene Fahrzeuge sind von sehr hohen Einfuhrzöllen sowie der Mehrwertsteuer befreit. Tarife und Parkplätze sind ebenfalls kostenlos. Zahlreiche Fähren im Land bieten günstige Bedingungen für Benutzer von Elektrofahrzeugen. Es ist sogar möglich, bestimmte Busspuren zu benutzen. Schließlich beabsichtigt Norwegen, den Verkauf von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen ab 2025 vollständig zu verbieten.
- China. China ist mit Abstand der weltweit größte Markt für Elektrofahrzeuge. China ist ein Carsharing-Paradies. Rund 400 Anbieter eröffnen dank großzügiger staatlicher Subventionen landesweit Geschäfte. Logischerweise ist es auch die Heimat des weltweit größten Unternehmens für die gemeinsame Nutzung von Elektrofahrzeugen. Es heißt EvCard und verfügt über eine Flotte von über 30.000 Fahrzeugen, die in 65 Städten im ganzen Land verteilt sind. Pand-Auto, ein weiterer chinesischer Carsharing-Riese, besitzt rund 20.000 Fahrzeuge. Zum Vergleich: WeShare, der größte europäische Anbieter von Elektrofahrzeugen in Berlin, bietet nur 2.000 Fahrzeuge an. Die Groupe Renault verfügt über eine Flotte von 7.500 Carsharing-Fahrzeugen, die über verschiedene Dienste in ganz Europa verteilt sind.
So ist Norwegen das Land mit der größten Anzahl von Elektroautos in der EU, gefolgt von Frankreich und Deutschland. Dieser Trend wird sich höchstwahrscheinlich in den nächsten 10 Jahren fortsetzen.