Volkswagen im e-Mobilitätsrausch?

Die jüngsten Pläne von VW zeigen, dass der Konzern die grüne Mobilität ernst nimmt: Das in Wolfsburg ansässige Unternehmen plant bis 2025 europaweit 36.000 Ladestationen. Aber das ist noch nicht alles: Heute ist es für das Unternehmen sehr wichtig, das Ladesystem „We Charge“ zu erweitern und in den Markt für vorgefertigte Lösungen für alles, was damit zu tun hat, einzusteigen.

Volkswagen stellt in den nächsten Jahren insgesamt 250 Millionen Euro für marktübergreifende Investitionen in die Elektromobilität zur Verfügung. Neben den 11.000 Ladestationen, die unter der Marke Volkswagen gebaut werden, plant das Unternehmen, über die Ladeinfrastruktur-Tochter Electric Life weitere 4.000 Standorte zu eröffnen.

Schnellladesysteme in Wolfsburg

Electric Life ist in erster Linie auf die Installation von Ladestationen für Unternehmensmitarbeiter spezialisiert, von denen einige jedoch auch öffentlich zugänglich sein sollten. Die Tochtergesellschaft bietet auch Ladelösungen für Unternehmen und Privatkunden an. Immerhin geht VW davon aus, dass 70% des Ladevorgangs in Zukunft zu Hause oder am Arbeitsplatz stattfinden werden.

Dementsprechend wird das Portfolio von Electric Life Wandboxen einschließlich eines Installationsservice umfassen. Um ein möglichst schnelles Aufladen zu gewährleisten, arbeitet Volkswagen unter dem Dach von Ionity und schafft 400 Schnellladestationen.

Um das Ladesystem so umfassend wie möglich zu halten, arbeitet VW über seinen Online-Ladeservice We Charge mit Partnern in ganz Europa zusammen. Für Fahrer von Elektrofahrzeugen stehen insgesamt 100.000 Ladestationen zur Verfügung. Das Ladesystem wird voraussichtlich in Zukunft auf 150.000 anwachsen.

VW ist das hochwertigste Unternehmen in Deutschland

Gewinn, Umsatz und Gewinnspanne: Der deutsche Autobauer BMW will nach den rückläufigen Gewinnen und Umsätzen in den letzten 2 Jahren wieder Fahrt aufnehmen und alle Schlüsselindikatoren deutlich verbessern.

Das Münchner Unternehmen will vor allem bei Elektrofahrzeugen weitermachen. Der I4 sollte drei Monate früher als geplant auf den Markt kommen, und bis 2023 wird mindestens ein vollelektrisches Modell in allen wichtigen Segmenten auf den Markt herauskommen.

Im Bereich der Elektromobilität plant auch der Wettbewerber Volkswagen viel. Das in Wolfsburg ansässige Unternehmen will in diesem Jahr seinen Absatz von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb verdoppeln. Es wird erwartet, dass 450.000 Fahrzeuge, einschließlich Vollelektrik- und Hybridmodelle, ausgeliefert werden – mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2020. VW erwartet für dieses Jahr einen höheren Umsatz und Gewinn seiner Kernmarke als im Vorjahr.

Online-Verkaufs- und Abo-Modelle

Volkswagen ist nach und nach mit Turbulenzen in der Automobilwelt und im Absatz konfrontiert. Im Sommer startet ein Testtank: E-Cars der ID-Serie werden ebenfalls online verkauft, und Käufer werden auch zum Abonnieren angezogen. Sie müssen in der Lage sein, das Auto zu einer monatlichen Flatrate zu nutzen. Zusätzliche Funktionen wie Navigation müssen über das Handy bestellt werden. Die Bausteine ​​in der neuen Automobilwelt, die Fahrer vom Eigentümer zum Benutzer verwandeln müssen, nehmen Gestalt an.

Bedeutung für die Börse

In jedem Fall sorgen die optimistischen Ansichten der beiden deutschen Unternehmen und die Euphorie der Elektromobilität für starken Rückenwind an der Börse. Volkswagen katapultierte seine jüngste Preisrallye innerhalb von zwei Tagen an die Spitze des führenden deutschen Dax-Index. Mit einem Marktwert von rund 135 Milliarden Euro hat der Autohersteller die Softwaregruppe SAP überholt, deren Status als wertvollstes Unternehmen in Deutschland seit Jahren unbestreitbar war. Und das alles trotz der Tatsache, dass die Situation auf dem europäischen Automarkt immer noch wenig Anlass zur Stimmung gibt.

Der Automarkt heute

Viele Europäer sind derzeit nicht in der Stimmung für einen neuen Radsatz. Im Februar sank die Zulassung von Neuwagen im Vergleich zum Vorjahresmonat um fast ein Fünftel auf rund 771.000 Fahrzeuge. Das letzte Mal, dass die Zahlen so schwach waren, war im Februar 2013.

Österreich entwickelt sich weiterhin relativ gut: Der Absatz ging um 6% auf fast 20.000 Fahrzeuge zurück. In allen größeren Märkten war der Rückgang zweistellig. Besonders düster sah er in Spanien aus, wo der Rückgang 40 Prozent betrug. Auch in Deutschland und Frankreich sind die Ergebnisse äußerst unangenehm – jeweils minus 20%. In Italien ging der Umsatz um 13 Prozent zurück.

Während China in den ersten beiden Monaten des Jahres noch nie so viele Autos zugelassen hat wie im Jahr 2021, spiegelt sich in Europa die düstere Stimmung der jüngsten Ereignisse deutlich in einer schlechten Verbraucherstimmung wider: Minus 21,9 Prozent in den ersten beiden Monaten.

Dieses Problem ist noch lange nicht gelöst, weshalb Experten wenig Optimismus für die nahe Zukunft haben. Wenn es andere Einschränkungen geben wird, führt dies erneut zu einem Umsatzrückgang. Auch wenn sich der Neuwagenmarkt im ersten Halbjahr 2021 vorübergehend verbessert, könnte der Rückgang bis Ende des Jahres eintreten.