LinkedIn vs Xing: Worin unterscheiden sich die Plattformen?

LinkedIn und Xing sind komfortable und praktische Social-Media-Plattformen für die berufliche Kommunikation. Sie bieten eine Vielzahl von Dienstleistungen und Sonderangeboten. Aber sind diese Plattformen gleichartig? Welche Unterschiede haben sie?
Im Folgenden eine Übersicht über die wichtigsten Unterschiede zwischen Xing und LinkedIn.
Hauptmerkmale von Unternehmen und Apps
Xing wurde 2003 in Hamburg unter dem Namen Open Business Circle gegründet und gehört heute zur Burda Digital GmbH. LinkedIn wurde ebenfalls 2003 gegründet und ist eine in Kalifornien ansässige Aktiengesellschaft mit einem Umsatz von 2,56 Milliarden US-Dollar (Q3 2021).
Während LinkedIn auf den internationalen Markt fokussiert ist, wurde Xing hauptsächlich für den deutschsprachigen Markt entwickelt. Xing hat nach eigener Aussage 18 Millionen Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Laut Statistik war Xing 2015 mit knapp 30% nach YouTube und Facebook eines der meistgenutzten sozialen Netzwerke.
Xing bietet mit der kostenlosen Basic- und der kostenpflichtigen Premium-Mitgliedschaft 2 Mitgliedschaftsarten an, die sich in den individuellen Möglichkeiten unterscheiden. Mit der Basis-Mitgliedschaft können Benutzer ein Profil erstellen, Kontakte hinzufügen, verwalten und mit ihnen kommunizieren. Darüber hinaus können sie unter anderem nach freien Stellen suchen, in Gruppen aktiv werden, an Veranstaltungen teilnehmen und eigene Veranstaltungen erstellen.
Die Premium-Mitgliedschaft hingegen ermöglicht es Benutzern, zu sehen, wer ihr Profil besucht hat, und Nachrichten an Benutzer zu senden, die nicht in ihrer Kontaktliste stehen. Außerdem erhalten Benutzer der Premium-Mitgliedschaft erweiterte Suchfunktionen.
Firmenbranding und Personalmarketing bei Xing
Bei Xing haben Unternehmen die Möglichkeit, ein eigenes Profil zu erstellen und einen Überblick über die Vorteile des Unternehmens für Stakeholder und Mitarbeiter zu geben. Darüber hinaus können Unternehmen auf Xing über sich selbst informieren und sich durch Testimonials als Arbeitgeber profilieren.
Durch das Hochladen von Markenbildern, -Videos und -Präsentationen erhalten Besucher des Unternehmensprofils zusätzliche Informationen und durch die Einbindung von Stellenausschreibungen können Unternehmen über Xing aktiv nach potenziellen Neueinstellungen suchen.
Durch die Verknüpfung zwischen Xing und Kununu können Nutzer auf zwei Plattformen gleichzeitig präsent sein. Um eigene Produkte zu bewerben, können Unternehmen Werbebanner erstellen, Ads schalten und durch Werbepartnerschaften die Aufmerksamkeit der Website-Benutzer auf sich ziehen.
Die Mitgliedschaft bei Xing ist für Unternehmen mit Basis-Konten kostenlos und staffelt sich in einer Premium-Mitgliedschaft, bei der alle Funktionen entsprechend der Unternehmensgröße freigeschaltet werden.
Xing vs. LinkedIn: Das Rechtssystem
Datensicherheit ist ein wichtiges Thema, nicht zuletzt wegen der einstmals relevanten Nachrichtenveröffentlichung in den Medien über die Weitergabe von Facebook-Nutzerdaten an Dritte.
Diese Frage ist immer noch aktuell. Der wesentliche Unterschied zwischen den Plattformen besteht darin, dass Xing den deutschen und europäischen Datenschutzbestimmungen unterliegt, während LinkedIn auf das amerikanische Rechtssystem verweist.
LinkedIn vs Xing: Strategien und Pläne für die Zukunft
In den letzten Jahren hat Xing strategische Akquisitionen getätigt: Die einst innovative Eventplattform Amiando und die Arbeitgeberbewertungsplattform Kununu wurden übernommen und vollständig in den Konzern integriert. Die Kununu-Premium-Mitgliedschaft ist seitdem nur noch für Unternehmen als Kombi-Mitgliedschaft mit dem Xing-Business-Profil möglich.
Xing bietet viele coole Features mit integrierter Event-Plattform, auch in der kostenlosen Version. Die Premium-Version verfügt über integrierte Retargeting-Tools.
Microsoft kaufte Ende 2016 LinkedIn, seitdem wurden zahlreiche neue Features in das Portal integriert, unter anderem im Bereich E-Learning. LinkedIn Pulse bietet eine Self-Publishing-Plattform und über die Tochtergesellschaft Slideshare ist es möglich, Powerpoint-Präsentationen weltweit verfügbar zu machen.
Auf LinkedIn mit Microsoft im Hintergrund geht es in Richtung globaler Bildung und internationaler Vernetzung. Die Strategie von Xing lässt sich nicht klar definieren. Ohne die Hilfsplattform Kununu kann Xing nicht als dynamisch bezeichnet werden. Allerdings ist die Usability der deutschen Plattform aus Nutzersicht deutlich einfacher und übersichtlicher und bietet zudem zahlreiche Möglichkeiten für Präsentationen und Selbstvermarktung.
LinkedIn vs Xing: Preisgestaltung
Die Preise der beiden Plattformen variieren stark: Während eine LinkedIn-Jahresmitgliedschaft für Einzelpersonen mehrere Hundert Euro kostet, zahlen Nutzer rund 80 Euro pro Jahr für die Nutzung von Xing. Beide bieten aber auch kostenlose Mitgliedschaften an, was für eine Testversion oder für Neulinge ausreichend ist.
Die richtige Entscheidung für Unternehmen wäre natürlich, die Kosten für Business-Netzwerke als Werbekosten bei der Erstellung einer Umsatzsteuererklärung abzuziehen.
Was soll man denn wählen?
Wenn Sie ein starkes Interesse am Networking haben, Insights von anderen Unternehmen erhalten möchten und Global Playern oder Influencern folgen möchten, ist LinkedIn das richtige Portal.
Wer der Meinung ist, dass die Erstellung eines digitalen Profils aus beruflicher Sicht notwendig ist und ein solches Profil als Visitenkarte im Internet dienen soll, wird sich über den Xing-Service freuen. Gerade bei einer beruflichen Neuorientierung empfiehlt es sich, einen professionellen Look zu kreieren.
Gleichzeitig ist aus Sicht eines Recruiters die Frage, in welchem ​​Netzwerk ein Kandidat zu finden ist, derzeit nicht relevant.