Reifenwechsel im Winter – geht das auch in eigener Regie?

Der Wechsel von Sommerreifen auf Winterreifen und umgekehrt ist ein Standardverfahren, das sich von Jahr zu Jahr wiederholt. Einige Autobesitzer interessiert jedoch die Frage: Kann ich die Autoreifen selbst wechseln oder soll ich die nächste Werkstatt kontaktieren?


Mit der richtigen Anleitung können Sie den Reifenwechsel ganz einfach selbst zu Hause durchführen und somit Zeit und Geld sparen. Wann ist also die richtige Zeit für den Räderwechsel? Wie wechsle ich Autoreifen richtig? Was sollte man beachten? Wer haftet, wenn man im Winter Schäden mit Sommerreifen verursacht? Nachfolgend finden Sie Antworten auf Ihre Fragen.

Wann sollte man auf Winterreifen wechseln?

Autofahrer wechseln zweimal im Jahr die Reifen. Aber wann passiert es? Hier kommt die „von O bis O“-Faustregel ins Spiel. Von Ostern bis Oktober fahren Sie am besten mit Sommerreifen, von Oktober bis Ostern sollten Sie auf Winterreifen umsteigen.


Wenn Sie diese Regel beim Reifenwechsel Ihres Autos befolgen, machen Sie nichts falsch. Manchmal zwingen Temperatur- und Witterungsschwankungen jedoch dazu, früher auf Winterreifen umzusteigen.


So empfehlen die meisten Hersteller bei Temperaturen unter 7°C den Wechsel von Sommer- auf Winterreifen. Gleichzeitig ist die Winterreifenpflicht in Deutschland nicht gesetzlich geregelt. Daher empfiehlt es sich, den Tipps von Sicherheitsexperten und Herstellern beim Wechseln auf Winterreifen, auch M+S-Reifen genannt, zu folgen.

Kann man Reifen selbst wechseln?

Sie können die Autoreifen selbst wechseln oder sich dafür an eine Autowerkstatt wenden. Ein Reifenwechsel in der Werkstatt spart Aufwand, ist aber mit Kosten verbunden. Ein zweimaliger Reifenwechsel im Jahr ist auf Dauer teuer, weshalb viele Autobesitzer den Reifenwechsel lieber selbst vornehmen. Mit der richtigen Anleitung kann fast jeder Autofahrer problemlos Autoreifen selbst wechseln. Dabei ist die richtige Vorbereitung entscheidend.

Bevor Sie Reifen wechseln, sollten Sie zunächst einige vorbereitende Schritte durchführen. Dazu gehören neben der Bereitstellung des notwendigen Werkzeugs auch die Vorbereitung des Autos sowie die Kontrolle der Räder und Schrauben.

Welches Werkzeug braucht man zum Reifenwechseln?

Vor dem Reifenwechsel sollten Sie das nötige Werkzeug bereithalten, damit Sie später alles zur Hand haben und die Arbeit schnell erledigen können. Dies gilt auch für die richtige Reifenplatzierung. Die meisten Autoreifen haben eine Positionskennzeichnung, z. B. „vorne rechts“. Wenn dies nicht der Fall ist, schauen Sie auf die Flanke, um zu sehen, ob es eine bestimmte Laufrichtung gibt.

Für den Reifenwechsel benötigen Sie folgendes Werkzeug:

  • Unterstellbock und ein stabiler Wagenheber
  • Kreuzschlüssel oder Radkreuz zum Lösen und Anziehen von Radschrauben und muttern
  • Drehmomentschlüssel zum sicheren Anziehen neuer Reifen
  • Schraubendreher zum Lösen von Radkappen, Felgenschlüssel
  • Schraubenschachtel und Kreide oder Wachskreide, um Reifen für die Lagerung zu markieren
  • Handschuhe, Drahtbürste, Tuch und eventuell Rostlöser

Lesen Sie vor dem Radwechsel die Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs. Sie enthält wichtige Informationen, wie zum Beispiel die Positionierung des Autos oder die Verwendung des Wagenhebers.

Bereiten Sie Ihr Auto auf einen Reifenwechsel vor

Wenn Sie einen Reifenwechsel planen, sollten Sie zunächst Ihr Fahrzeug und Räder waschen und den Luftdruck prüfen. Stellen Sie vor dem Reifenwechsel sicher, dass Ihr Fahrzeug eben steht und Sie ausreichend Platz zum Arbeiten haben.


Ziehen Sie vor dem Räderwechsel die Handbremse an und legen Sie den 1. Gang ein, damit das Auto nicht zurückrollen kann und die Achsen blockiert sind. Wenn Sie ein Automatikgetriebe haben, bringen Sie den Ganghebel in die Position „P“.


Neben der Vorbereitung des Autos und dem richtigen Werkzeug sollten vor dem Räderwechsel auch Radmuttern und -schrauben auf Beschädigungen kontrolliert werden. Sie dürfen keine Beschädigungen aufweisen und die Gewinde sollen rostfrei und sauber sein. Ist dies nicht der Fall, empfiehlt es sich, diese vor dem Reifenwechsel mit einer Drahtbürste zu reinigen.


Wichtig: Nach einem Reifenwechsel sollten Sie eine Probefahrt machen und eventuelle Abweichungen notieren.


Wenn gebrauchte Winter- oder Sommerreifen montiert sind, sollen die Räder auch auf Beschädigungen kontrolliert werden. Zusätzlich ist es ratsam, die Profiltiefe zu überprüfen. Die erforderliche Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 mm. Allerdings empfehlen Experten eine Profiltiefe von 4 mm für Winterreifen und 3 mm für Sommerreifen.

Sommerreifen im Winter – wer haftet für Schäden?

Die Umstellung auf Winterreifen ist in Deutschland Pflicht, daher sind alle Autobesitzer verpflichtet, Winterreifen bei winterlichen Wetterbedingungen zu verwenden. Dazu gehören Schnee, Eis, Schneematsch, Schnee- oder Reifglätte. Allerdings gibt es dafür keinen festen Zeitraum, sodass Autofahrer anhand der O-to-O-Regel wissen, wann es Zeit ist, Reifen zu wechseln.


Mit den richtigen Reifen ist Ihr Auto das ganze Jahr über sicher. Wer gegen die Winterreifenpflicht verstößt, muss ebenfalls mit Strafen rechnen. Mit dem richtigen Werkzeug können Sie den Reifenwechsel ganz einfach selbst zu Hause durchführen. Denn der Sommer- oder Winterreifenwechsel in Eigenregie ist mit der richtigen Anleitung ein Kinderspiel. Außerdem können Autobesitzer so die Kosten für eine Werkstatt sparen.


Im Zweifelsfall oder in besonderen Fällen lassen Sie Ihre Reifen jedoch sicherheitshalber am besten von einem Fachmann wechseln. Im Allgemeinen schadet es nicht, zu wissen, wie der Radwechsel abläuft. So können Sie im Pannenfall angemessen reagieren.