Weiterbildung gehört heute zu jedem Job und jeder erfolgreichen Karriere dazu. Dies ist nicht nur wegen der Bedeutung des lebenslangen Lernens notwendig, sondern auch wegen des rasanten technologischen Fortschritts in der Wissensgesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt.
Damit der Bewerber die Möglichkeit hat, sich vor dem Hintergrund der Konkurrenz zu äußern und in jedem Alter auf dem Arbeitsmarkt attraktiv zu bleiben, ist es wichtig, das Lernen auch dann fortzusetzen, wenn der heutige Beruf durchaus befriedigend ist.
Online-Kurse und insbesondere Webinare erfreuen sich derzeit großer Beliebtheit. Aber beliebt heißt nicht automatisch gut. Daher ist es wichtig zu verstehen, welche Weiterbildungsmöglichkeiten es heute gibt und wie sinnvoll diese sind.
Was ist das Ziel der Weiterbildung?
Weiterbildung und Fortbildung sind hauptsächlich mit dem Erwerb von neuem Wissen, der Vertiefung oder Erweiterung von vorhandenem Wissen verbunden. Dadurch können den Mitarbeitern langfristige Beschäftigungsmöglichkeiten gesichert werden. Für Arbeitgeber bietet die Mitarbeiterentwicklung den Vorteil, qualifizierte Fachkräfte langfristig im Unternehmen zu haben.
Schulungsaktivitäten können sehr vielfältig sein und sowohl formell in spezialisierten Weiterbildungs- und Schulungseinrichtungen als auch informell am Arbeitsplatz oder durch Learning by Doing durchgeführt werden.
Weiterbildung vs. Fortbildung: wie man diese Begriffe richtig verwendet?
Die Begriffe werden oft synonym verwendet. Dies ist kein Fehler. Aber es gibt einige grundlegende Unterschiede zwischen diesen Begriffen.
Fortbildung ist eine besondere Form der beruflichen Weiterbildung. Ihre Funktion ist im Berufsbildungsgesetz geregelt. Es definiert und unterscheidet 4 verschiedene Arten der Fortbildung:
- Anpassungsfortbildung. Dank dieser Schulungen werden bestehende Ausbildungs- und Fachbedingungen an aktuelle und neue Gegebenheiten und Anforderungen angepasst.
- Erweiterungsfortbildung. Die Weiterbildungsform erweitert die fachlichen Grundlagen und Qualifikationen und vertieft sie teilweise in neue Bereiche. Hier können auch neue Fachthemen abgedeckt werden.
- Erhaltungsfortbildung. Dank dieser Schulungen wird vorhandenes Wissen aktualisiert, was eine konstante fachliche Qualifikation sowie Fachqualität garantiert.
- Aufstiegsfortbildung. Die Zusatzausbildung bildet die Grundlage für den Berufsaufstieg und die Übernahme neuer Arbeitsaufgaben, meist mit größerer Verantwortung.
Darüber hinaus kann die Fortbildung zu einer echten Alternative zur Teilzeit- oder Abendausbildung werden.
Andererseits kann eine Weiterbildung, die nicht unter den Fortbildungsbegriff fällt, auch eine einfache Zusatzqualifikation oder eine komplett neue Berufsausbildung sein. Da dies für den aktuellen Arbeitgeber nicht unbedingt vorteilhaft ist, werden die Kosten für die Weiterbildung in der Regel nicht vom Arbeitgeber übernommen.
Welche Arten der beruflichen Weiterentwicklung gibt es?
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, sich beruflich weiterzubilden. Eine der bekanntesten und am häufigsten angewandten Maßnahmen ist das berufsbegleitende Studium. Dies dauert jedoch lange und ist meist sehr teuer. Neben dem Studium gibt es weitere Möglichkeiten, die weniger Zeit und Geld erfordern:
- Wissenschaftliche Zertifizierungskurse. Viele Universitäten bieten Kurse an, in denen die Teilnehmer akademisches Wissen erwerben. Das bedeutet, dass sie nicht den gesamten Kurs durchlaufen müssen, um mehr über ein bestimmtes Thema zu erfahren.
- IHK-Seminare. Die Industrie- und Handelskammern bieten ein breites Spektrum an Aus- und Weiterbildungen an. Sie orientieren sich an der Berufspraxis, so dass das erworbene Wissen schnell und einfach angewendet werden kann. Aus diesem Grund sind IHK-Seminare besonders in handwerklichen und technischen Berufen beliebt.
- Möglichkeiten zum internen Lernen. Inhouse-Fortbildungsveranstaltungen erfreuen sich vor allem deshalb großer Beliebtheit, weil sie genau auf die Anforderungen des Arbeitgebers zugeschnitten sind. Damit sind sie sowohl für das Unternehmen als auch für Mitarbeiter, die langfristig im Unternehmen bleiben wollen, von großem Nutzen.
Innerhalb des Unternehmens können Arbeitgeber ihren Mitarbeitern auch sehr kurze, wie zum Beispiel eintägige Webinare, Schulungen oder Seminare zur Verbesserung ihrer Fähigkeiten anbieten. Ebenso sollte das Mentoring neuer, unerfahrener Mitarbeiter als eine Form der beruflichen Weiterentwicklung angesehen werden.
Benötige ich zusätzliche Schulungsmaßnahmen?
Möchte ein Mitarbeiter sich weiterqualifizieren, einen bestimmten Abschluss erreichen oder sich umschulen lassen, kann er hierfür zusätzliche Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen. Vorhandenes Wissen aus der Ausbildung kann erweitert, aber auch neue Berufsfelder und Tätigkeiten erkundet werden.
Weiterbildungen können die Karrieremöglichkeiten erweitern und die Wahrscheinlichkeit von Gehaltserhöhungen steigern. Mitarbeiterschulungen sind in den meisten Unternehmen Pflicht. Aufgrund des rasanten technologischen Fortschritts in der Wissensgesellschaft wird lebenslanges Lernen in Zukunft immer notwendiger.
Da sich ständig neue Entwicklungen abzeichnen, ist die Erweiterung des fachlichen Wissens und der eigenen Fähigkeiten auch nach der beruflichen Erstausbildung von großer Bedeutung. Mit fortschreitender Globalisierung und immer flexibler werdender Arbeitswelt wächst der Bedarf an sozialer und interprofessioneller Kompetenz. Dazu gehören Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, die Fähigkeit, im Unternehmen zu wachsen und sich weiterzuentwickeln oder die Fähigkeit, richtig zu lernen.
Um sich im Wettbewerb behaupten zu können, ist Weiterbildung in vielen Bereichen ein Muss. In manchen Branchen ist die regelmäßige Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen sogar Pflicht, um weiterarbeiten zu können. Im Therapiebereich ist damit beispielsweise eine Praxiserlaubnis verbunden.
Weiterbildungsmaßnahmen eignen sich auch für unausgebildete Mitarbeiter, die nur zur Wissenserweiterung geschult wurden. Sie können auch die Wiedereinstiegschancen erhöhen, beispielsweise für Arbeitslose oder Eltern, die aus der Elternzeit zurückkehren.