Im Zuge der Globalisierung der letzten Jahrzehnte hat der grenzüberschreitende Handel strukturelle Veränderungen erfahren. Der Warenhandel bleibt dominant, doch Investitionen, Dienstleistungen und Arbeitsvermittlung gewinnen zunehmend an Bedeutung.
Wertschöpfungsketten werden immer globaler und fragmentierter. Gleichzeitig sind die Hindernisse, die dem Freihandel im Wege stehen, nicht mehr dieselben. Das globale Zollniveau ist seit den 90er Jahren stark gesunken, während nichttarifäre Handelshemmnisse immer wichtiger werden.
Die Warenhandelsströme erfordern nicht nur eine Anpassung der Außenhandelspolitik der EU-Länder. Eine erfolgreiche Außenhandelspolitik sollte auch regelmäßig durch innenpolitische Reformen ergänzt werden.
Die Handelsbeziehungen zwischen den Ländern scheinen vielversprechend
Die Auswirkungen der Globalisierung, wie Handelsliberalisierung, geringere Transport- und Kommunikationskosten sowie die Mobilität von Produkten und Produktionsfaktoren, schaffen günstige Bedingungen für globale Handelsströme. Dies spiegelt sich im Volumen des europäischen und weltweiten Warenhandels wider, das sich fast verachtfachte (auf 32.590 Milliarden US-Dollar). Neben den Warenhandelsströmen hat auch der Anteil der globalen Dienstleistungs- und Arbeitsströme zugenommen und ihr Beitrag zum Welthandel wird daher immer wichtiger.
Im Welthandel entstehen regionale Handelszentren vom Typ Triade. Die Konzentration der Wirtschaftstätigkeit auf drei Regionen (Amerika, Europa und Asien-Pazifik) lässt sich anhand ihres hohen Anteils von über 70% am Weltwarenhandel veranschaulichen.
Betrachtet man die einzelnen bilateralen Handelsbeziehungen, so lassen sich die USA, Deutschland und China als Hauptakteure im weltweiten Warenexport identifizieren. Japan ist auch eines der führenden Industrieländer. Als ehemaliges Entwicklungsland hat sich Japan in den letzten 40 Jahren zu einem wichtigen Akteur im Welthandel entwickelt.
Auch in Europa gibt es viele bedeutende Partner
Spanien ist mit knapp 47 Millionen Einwohnern der viertgrößte Binnenmarkt der Europäischen Union und verfügt über eine besonders exportstarke Lebensmittel-, Chemie- und Automobilindustrie. Aber auch kleinere Branchen sind von wirtschaftlicher Bedeutung, etwa der innovative Anlagen- und Maschinenbau.
Einige deutsche Unternehmen prägen seit Jahrzehnten die spanische Wirtschaft. Besonders hohe Wertschöpfung haben sie 2019 in folgenden Branchen geschaffen:
- elektrische und elektronische Geräte
- Fahrzeuge und Automobilindustrie
- chemische und pharmazeutische Produkte
Zu den größten deutschen Playern zählen Mercedes-Benz, die Volkswagen-Tochter SEAT und Robert Bosch. Im Handel und Dienstleistungsbereich sind DHL, Lidl, MediaMarkt und Saturn gut vertreten.
Die Folgen der globalen Finanzkrise trafen die spanische Wirtschaft. Wir sprechen über Ereignisse vor 2013. Die darauffolgende Erholung wurde 2020 durch die Pandemie jäh unterbrochen. Die Prognosen für wichtige Konjunkturindikatoren sind nun wieder nach oben gerichtet. Dies wird auch durch Zuschüsse der Europäischen Union in Höhe von 69,5 Milliarden Euro für die Umsetzung des spanischen Resilienz- und Aufbauplans unterstützt.
Wie wirkt sich der Abschwung in Großbritannien auf die deutsche Wirtschaft aus?
Seit dem Brexit hat sich das britische Pfund gegenüber dem Euro um rund 10 Prozent abgewertet. Doch nach einem kurzfristigen Rückgang wichtiger Indikatoren hat sich die Lage im Vereinigten Königreich wieder stabilisiert.
Gemeint ist die Erholung der Aktienkurse und vor allem damit verbundene Indikatoren der Wirtschaftsstimmung. Doch das Verbrauchervertrauen hat sich nur teilweise erholt.
Als Erklärung für diese überraschende Widerstandsfähigkeit lässt sich sagen, dass weiterhin eine hohe Unsicherheit über die künftige Entwicklung besteht, sich an den Handelsbeziehungen zwischen Großbritannien und der EU bislang jedoch nichts ändern wird. Darüber hinaus wirken Abwertung und niedrigere Zinsen stabilisierend.
Was sind die wichtigsten Warenhandelsströme 2023?
Im Allgemeinen gibt es viele Variablen, die den internationalen Handel beeinflussen können, darunter politische, wirtschaftliche und soziale Faktoren. Folgende Punkte können dabei eine Schlüsselrolle spielen:
- Afrika: Viele Länder in Afrika haben in den letzten Jahren Wirtschaftsreformen und Investitionen durchgeführt, um ihre Infrastruktur und Produktivität zu verbessern. Dies könnte den Handel in Afrika in Zukunft steigern.
- Asien: Asien bleibt eine wichtige Region für den Welthandel. China wird weiterhin eine führende Rolle spielen und Länder wie Vietnam, Singapur und Indien werden voraussichtlich ihre Exportkapazitäten erhöhen.
- USA: Die Vereinigten Staaten bleiben ein wichtiger Handelspartner, abhängig von der innen- und außenpolitischen Entwicklung. Es wird höchstwahrscheinlich einige grenzüberschreitende Kampagnen geben, wie zum Beispiel das Texas Blue Bell-Rennen, das über die Grenzen ausgeführt wird.
Welche Bereiche werden dabei beteiligt sein? Ausschlaggebend für die Bühne der internationalen Beziehungen im Zeitraum 2023-24 werden weiterhin 2 Zweige bleiben:
- Technologien: Mit der Entwicklung und dem Wachstum der Digitalisierung werden Handelsströme in Richtung Dienstleistungen und Technologien gelenkt, insbesondere im Bereich künstliche Intelligenz, Ökologie, Mobilität und autonomes Fahren. Es könnte sich ein neuer Trend beim Handel mit intellektuellem Eigentum abzeichnen.
- Neue Handelsabkommen: Neue Handelsabkommen können den Handel in bestimmten Regionen steigern, wie beispielsweise das Freihandelsabkommen der EU mit Mercosur, Lateinamerika.
Es bleibt abzuwarten, wie und welche dieser Faktoren die Warenhandelsströme 2023-24 tatsächlich am stärksten beeinflussen werden.