Elektrische Autos der Zukunft – in der Luft oder am Boden?

Der chinesische Autoriese GAC präsentierte am 26. Juni 2023 einen funktionsfähigen Prototyp von GOVE. Das futuristische Auto ähnelt eher einer Drohne, allerdings mit einem E-Car als Bodenfahrzeug. Das amerikanische Startup Alef gab die Zulassung seines fliegenden Autos Modell A durch die US-Flugsicherheitsbehörde FAA (Bundesluftfahrtverwaltung) bekannt.

Toyota hat auch in ein Projekt für fliegende Elektrofahrzeuge investiert. SkyDrive wurde als kleines, elektrisch angetriebenes Flugfahrzeug konzipiert. Der Prototyp war für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio geplant.

Revolution in der Automobilwelt

Der Flugautohersteller SkyDrive hat seinen ersten Privatauftrag erhalten. Er besteht aus dem Verkauf eines zweisitzigen fliegenden Autos SD-05 an Kotaro Chiba. Er ist ein lizenzierter Pilot und der erste Besitzer eines HondaJet in Japan.

Die Kosten für das Auto betragen 1,5 Millionen Dollar oder etwa 200 Millionen Yen. SkyDrive, das sich bisher nur auf den Verkauf von Vorbestellungen zwischen Unternehmen konzentrierte, nimmt seit Kurzem auch Bestellungen von Privatkunden an.

Das innovative japanische Unternehmen plant, bereits 2025 das fliegende Auto auszuliefern. Im Preis sind keine Wartungs- und Betriebskosten enthalten.

Tomohiro Fukuzawa, CEO von SkyDrive, sagte außerdem, dass sein Unternehmen zahlreiche Anfragen sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmen erhalte. Der Firmenchef will vollautomatisierte Flugfahrzeuge entwickeln und so zum Aufbau einer Gesellschaft beitragen, in der jeder den Himmel für seine täglichen Fortbewegungsmittel nutzt.

Fliegende Autos sollen Staus am Boden reduzieren

Branchenvertreter sehen im Luftmobilitätsbereich eine große Chance für Innovationen, die Auswirkungen auf die bereits etablierte Automobilindustrie haben werden. Dies gilt insbesondere für Japan.

Elektrisch angetriebene Fahrzeuge wie der SkyDrive SD-05 mit vertikaler Start- und Landefunktion gelten als Möglichkeit, die Verkehrsstaus, die für die Bevölkerung hier ein echtes Problem darstellen, deutlich zu reduzieren.

Die japanische Regierung hat bereits damit begonnen, Verkehrsregeln für fliegende Autos zu entwickeln. Bereits im März legte ein Gremium des Verkehrsministeriums einen Zwischenbericht vor, der die Installation eines Flugschreibers beinhaltete, der derzeit für fliegende Autos nicht erforderlich ist. Gleichzeitig besteht eine Lizenzpflicht für Piloten und Wartungspersonal.

Die Kommission plant, bis Ende 2023 einen Abschlussbericht zu erstellen. Die Regierung beabsichtigt, dies bis zur Osaka Expo 2025 kommerziell zu nutzen.

Innovationen in der Automobilindustrie und die wachsende Beliebtheit von Flugmobilitätsfahrzeugen werden daher wahrscheinlich zu mehr Arbeit für die Regulierungsbehörden in Japan führen.

Seit 2012 haben rund 30 Toyota-Mitarbeiter an dem Projekt gearbeitet. SkyDrive bringt einen Menschen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h in eine Höhe von etwa 10 Metern. Aber das ist heute nicht das einzige erfolgreiche Projekt.

Auch das benachbarte China verfügt über eine Automotive-Innovation

Beim Technology Day in Guangzhou, China, sah die Öffentlichkeit ein weiteres fliegendes Auto namens GOVE. Der kreative Name steht für „GAC on-the-go, Vertical Flight, Electric Vehicle“, also ein Elektrofahrzeug mit der Fähigkeit, vertikal wie eine Drohne zu fliegen.

Das chinesische einsitzige Flugfahrzeug verfügt über sechs Rotoren und nutzt während der Flugphase den „ADiGO“-Autopiloten von GAC. Für kürzere Distanzen oder bei der Bewegung in Richtung seines Startpunkts landet GOVE auf einer Art Fahrwerk, ebenfalls elektrisch angetrieben.

Erstes fliegendes Elektroauto mit Zulassung für den Flugverkehr

Ein weiteres fliegendes Elektroauto, das für viel Diskussion gesorgt hat, ist das Alef „Model A“. Hersteller Alef Aeronautics erhielt von der FAA die nötige Genehmigung für das Flugfahrzeug.

Dies ist ein wichtiger Schritt zur Marktreife des Model A. Das fliegende Elektroauto befindet sich seit 2016 in der Entwicklung. Der Risikokapitalgeber Tim Draper, der Tesla auch finanziell unterstützte, investierte über seinen Fonds rund 3 Millionen US-Dollar in die Entwicklung des Model A.

Im Oktober 2022 präsentierte Alef sein fliegendes E-Auto als weltweit erstes Elektrofahrzeug mit der Straßentauglichkeit und der Fähigkeit, vertikal zu starten und zu landen. Das Modell A hat laut Hersteller eine Reichweite von 320 km auf der Straße und von 177 km in der Luft.

Die Alef-Entwicklung ist ab Oktober 2022 für Vorbestellungen im Wert von 300.000 US-Dollar erhältlich. Für eine Standardwarteschlange muss der Käufer eine erste Einzahlung von 150 US-Dollar tätigen. Um jedoch einer der ersten Eigentümer zu werden, ist eine Anzahlung von 1.500 US-Dollar erforderlich.

Bis heute hat Alef bereits mehr als 440 Vorbestellungen erhalten. Gleichzeitig ist der Produktionsstart des Model A im vierten Quartal 2025 geplant. Käufer erhalten ihre fliegenden E-Autos entsprechend in den Folgemonaten.

Natürlich wird die Einführung dieser Innovation mit neuen Risiken und neuen Notfallsituationen verbunden sein. Die Zeit wird zeigen, wie nützlich Drohnen auf E-Auto-Basis für die Gesellschaft sein werden.