Die Alpen gehören zu den beliebtesten Reisezielen. Urlaubsorte sind hier bei Touristen aus aller Welt gefragt.
So werden die Alpen jedes Jahr von etwa 120 Millionen Menschen besucht. Doch neben Gewinnen bringt ein hohes Besucheraufkommen auch negative Auswirkungen auf Landschaft und Natur mit sich.
Der Klimawandel verschärft die Notwendigkeit, Alternativen für bestimmte Tourismussektoren zu finden, um die Alpen als Naturoase für zukünftige Generationen zu erhalten.
Welche Trends im Wintertourismus in den Alpen vorherrschen
Der Ski- bzw. Wintertourismus in den Alpen ist allerdings bedroht. War dieses Gebiet einerseits übersättigt, so führt andererseits ein Rückgang der Besucherzahlen von Skigebieten und Wellness-Zentren unweigerlich zu einem Rückgang der Wirtschaft.
Der Wintertourismus in den Regionen wird durch folgende Faktoren beeinflusst:
- erhöhte Erwärmung und Anstieg der Schneefallgrenze
- allgemeine Verkürzung der Skisaison
- demografischen Wandel und Stagnation der Skifahrerzahl
Dies erschwert das Leben in Skigebieten zusätzlich. Zahlreiche Forschungen bestätigen, dass sich die Schneebedeckungsdauer bis 2050 in tiefer gelegenen Skigebieten bis 1.700 m um 7–9 Wochen reduzieren lässt.
Die Hauptentwicklung des Skitourismus fand vor 40 Jahren statt. Man ging daher davon aus, dass die Grenzen der Expansion erreicht seien. Der Zeitraum von 2013 bis 2023 hat Unternehmern jedoch neue Wege aufgezeigt, ihr Geschäft zu verbessern. Um im Wettbewerb zu bestehen, müssen sie kooperieren.
In der Folge schlossen sich mehrere Skigebiete tälerübergreifend zusammen, Vereine begannen mit der Erkundung neuer Gebiete, die bisher als ungeeignet galten. Darüber hinaus nimmt der Kunstschnee massiv zu.
Der Skitourismus ist weiterhin von den Auswirkungen von Covid betroffen
Viele haben die Einschränkungen oder Pflichten, die mit Covid-19 einhergingen, wahrscheinlich schon vergessen. Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben in den meisten Alpenregionen dazu geführt, dass die Wintersaison 2020-2021 fast vollständig abgesagt wurde.
Allein in Tirol ist die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum Niveau vor 2019 um 98% zurückgegangen. Dies hat zu negativen wirtschaftlichen Folgen geführt. Aber die Beschränkungen wurden aufgehoben, warum hat sich die Situation nicht verbessert?
Zusätzlich zu den Reisebeschränkungen hat das Coronavirus für Probleme mit dem Image des Skitourismus gesorgt. Tatsächlich waren bereits in der ersten Phase der Pandemie, im Frühjahr 2020, einige bekannte Wintersportorte wie Sölden, Ischgl oder St. Anton am Arlberg geschlossen.
Die Kritik an lässigen Sicherheitsvorkehrungen in Après-Ski-Bars hat sich in den Medien zu grundsätzlicher Kritik am Massentourismus-Modell in vielen Tälern ausgeweitet. Heute gelten Skigebiete als „Hotspots für die schnelle Ausbreitung des Virus“.
Selbst Kommentare in populären Zeitungen und Blogs unterliegen einer negativen Stimmung. Hier werden Skifahrer aufgefordert, nach dem Ende der Pandemie nicht mehr mit dem Skifahren zu beginnen, da dieser nicht nachhaltig sei und aufgrund der globalen Erwärmung ohnehin keine Zukunft habe.
Hohes Maß an wirtschaftlicher Abhängigkeit – lässt es sich überwinden?
Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus in den Alpen ist überwiegend sehr hoch. Der Winter- sowie Sommertourismus ist sowohl regional als auch lokal wichtig. Fast ein Viertel der Bruttowertschöpfung in Tirol stammt aus den wirtschaftlichen Auswirkungen des Tourismus.
Ein erheblicher Teil dieses Betrags stammt aus dem Skitourismus, was unter anderem auf die hohen durchschnittlichen Ausgaben der Gäste zurückzuführen ist. Tirol ist jedoch nicht der einzige bedeutende Vertreter der Alpen. In nur 13% der Alpengemeinden gibt es über 600 Skigebiete.
Von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist nicht nur Gewinn oder Verlust. Der Wintertourismus in den Alpen ist mit hohen Investitionen und einer hohen Verschuldung der Tourismusunternehmen verbunden.
Eine Stagnation oder ein Rückgang der Nachfrage in den maßgebenden Herkunftsländern aufgrund des demografischen Wandels wird in Zukunft zu Problemen für den Skitourismus führen.
Darüber hinaus bleibt abzuwarten, ob die Bereitschaft der Skifahrer, die steigenden Kosten aufgrund künstlicher Beschneiung bei steigenden Temperaturen zu bezahlen, mithalten wird.
Es gibt eine Lösung: die Förderung nachhaltiger Tourismusformen
Der Skitourismus hat für die wirtschaftliche Entwicklung des Alpenraums eine wichtige Rolle gespielt. Der Wintersport ist eng mit der Kultur und den Traditionen des Alpenraums verbunden. Trotz aller Schwierigkeiten und Einschränkungen ist er in vielen Regionen immer noch die Haupteinnahmequelle und der Winter ist für sie die mit Abstand erfolgreichste Jahreszeit.
Gleichzeitig ist es heute jedoch zur Vermeidung negativer Folgen für die Wirtschaft erforderlich, Tourismuskonzepte zu entwickeln, die mit weniger Skitourismus auskommen. Dies kann durch alternative Formen des naturnahen Tourismus erreicht werden.
Das Hauptziel dieser Veränderungen sollte darin bestehen, die Ursprünglichkeit und Schönheit der unbebauten Alpenlandschaft zu bewahren. Schließlich sind die Alpen ein stabiles touristisches Kapital, das künftigen Generationen als Lebensgrundlage dienen kann.